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  • samtweich

Taking some time off


Es ist ein ganz normaler Samstagnachmittag und ich sitze mit einem Glas Milch auf dem Balkon. Es ist spät und ich schaue der Sonne zu, wie sie am Horizont verschwindet. Die Boote haben schon lange angelegt und ein paar Menschen huschen an der Promenade entlang. Für mich geht es in vier Tagen nach Afrika. Ich packe meine Koffer und nehme Freude, Liebe, Frust, Verzweiflung, Hoffnung, Mut und Kraft mit. Doch damit reise ich nicht wieder zurück, ich kehre diesem Land den Rücken zu und verabschiede mich. Es fühlt sich komisch an, fast unwirklich, dass ich nach den Sommerferien nicht mehr zurück an meinen Arbeitsplatz kommen werde, dass ich die Schule am Donnerstag das letzte Mal aufsuche, dass ich das letzte Mal mit meiner Arbeitskollegin im Auto zur Arbeit fahre und die Momente in der brütenden Hitze versuche zu überleben.

Ja ich bin traurig, ich habe es lieben gelernt, das Leben hier hat mir gefallen, da ich Freunde gefunden habe, die mein Leben bereichert haben. Es war aber noch so viel mehr, denn auch wenn es viele Ecken und Kanten hat, hatte ich hier größtenteils eine wahnsinnig aufregende Zeit. Allerdings kam ich hier auch sehr oft an meine Grenzen und an meine innere Verzweiflung. Die Arbeit und vor allem die Eltern, der fehlende Respekt mir als Educator gegenüber, geht mit der Zeit auf die Substanz. Ich habe viel gekämpft und versucht immer alles richtig zu machen, doch ich bin gescheitert. Es ist bis zum Äußersten gekommen, wodurch in mir Angst und Panik entstanden ist. Schlussendlich hat es mir keinen Spaß mehr gemacht, meine Freude und mein Interesse an mehr ist zusammengefallen und irgendwann in einem monotonem Schleim verschmolzen.

Ich brauche Zeit, Zeit für mich und Zeit alleine. Die Zeit zum Reisen, auf nach Südafrika bricht langsam an und ich sehne mich nach ein bisschen Ruhe und Erholung. Ich bin am Limit und dauergestresst, was ich in jedem Teil meines Körper spüre. Ich schlafe schlecht, mein Sport ist kein Ausgleich, das Essen schmeckt nicht und bin so erschöpft. Ausgelaugt setzte ich mich am Donnerstag in den Flieger und hoffe, die Batterien aufladen zu können.

Ich weiß, dass wir alle einen schweren und anstrengenden Job haben und ich will mich auch gar nicht so sehr darüber beschweren. Allerdings frage ich mich wirklich, ob man sich anschreien, beleidigen und verbal attackieren lassen muss?

Um auch für SAMTWEICH wieder genug Kraft zu sammeln, wird der Blog für eine Weile in die Sommerpause gehen. Zurück werde ich mit dem Artikel über Afrika kommen und mich aus meinem Elternhaus zurückmelden.


Ich wünsche euch einen tollen und erholsamen Sommer.

xoxo eure Sophie


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